Was ist Wissensmanagement?

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Wissensmanagement bezeichnet alle strategischen und operativen Aktivitäten innerhalb eines Unternehmens mit dem Ziel, Wissen systematisch zu erfassen, zu strukturieren, zu teilen und weiterzuentwickeln.

Die Aufgabe des Wissensmanagements ist es, Wissen innerhalb eines Unternehmens dort verfügbar zu machen, wo es gebraucht wird – intern wie extern. Wissensmanagement umfasst dabei sowohl technologische als auch kulturelle Prozesse und spielt eine wachsende Rolle in der modernen Unternehmensführung.

Dabei unterscheidet man zwischen explizitem und implizitem Wissen. Während explizites Wissen dokumentiert und leicht zugänglich ist, ist implizites Wissen erfahrungsbasiert, oft verborgen und schwer zu kodifizieren. Dieser Unterschied wurde bereits 1966 von Michael Polanyi formuliert.

Explizites und implizites Wissen bilden gemeinsam die Grundlage des Wissensmanagements und sind Voraussetzung für die Generierung von neuem Wissen.

Ein gutes Wissensmanagement stärkt die Innovationskraft, optimiert Prozesse und schützt Wissensträger vor Wissensverlust. Viele Unternehmen erkennen zunehmend die Bedeutung von Wissensmanagement als strategischen Erfolgsfaktor.

Warum ist Wissensmanagement wichtig?

Wissen ist die wertvollste Ressource der heutigen Arbeitswelt. Die meisten Unternehmen verfügen über enormes internes Know-how – doch häufig bleibt dieses ungenutzt.

Ein funktionierendes Wissensmanagement bringt hier Klarheit. Es sichert, dass Wissen über Abteilungen, Personen und Systeme hinweg erhalten, strukturiert und angewendet wird. Das bringt Wissensmanagement:

  • Informationszugriff ermöglichen: Informationen zugreifen, wenn sie gebraucht werden – unabhängig von Ort und Zeit.

  • Wissenstransfer ermöglichen: Wissenstransfer innerhalb eines Unternehmens schafft Lernkultur und reduziert Abhängigkeiten.

  • Innovationen fördern: Neues Wissen entsteht durch Verknüpfung und Weiterentwicklung bestehender Informationen.

  • Ressourcen schützen: Unternehmen ihre wertvollste Ressource – Wissen im Unternehmen – langfristig sichern.

Wissensmanagement bringt somit echten Mehrwert für jede Abteilung – vom Vertrieb über HR bis zur Produktentwicklung.

Konzepte zum Wissensmanagement: SECI und Bausteinmodell

Das SECI-Modell von Nonaka und Takeuchi

Das SECI-Modell wurde von den Japanern Ikujirō Nonaka und Hirotaka Takeuchi entwickelt. Es beschreibt den Kreislauf organisationalen Wissens in vier Phasen:

  1. Sozialisation: Implizites Wissen wird durch geteilte Erfahrungen weitergegeben.

  2. Externalisierung: Implizites wird zu explizitem Wissen transformiert (Kodifizierung).

  3. Kombination: Explizite Inhalte werden systematisch verknüpft.

  4. Internalisierung: Neues Wissen wird durch Nutzung internalisiert – z. B. in Schulungen oder Einarbeitungen.

Die Anwendung dieses Modells ermöglicht erfolgreiches Wissensmanagement – unabhängig von Abteilung oder Unternehmensgröße.

Das Bausteinmodell nach Probst

Das Bausteinmodell von Probst, Raub und Romhardt zählt zu den bekanntesten Konzepten zum Wissensmanagement. Es beinhaltet acht zentrale Elemente:

  • Wissensziele definieren

  • Wissensidentifikation

  • Wissenserwerb (intern und extern)

  • Wissensentwicklung

  • Wissensverteilung

  • Wissensnutzung

  • Wissensbewahrung

  • Wissensbewertung

Diese Bausteine zeigen klar auf, wie sich ein funktionierendes und nachhaltiges Wissensmanagement etablieren lässt.

Interessant: Der Begriff „Wissensmanagement“ wurde zwar erst in den 1990er-Jahren populär, aber die Idee dahinter geht bis auf Aristoteles zurück. Er unterschied bereits zwischen praktischem und theoretischem Wissen.

Wie lässt sich Wissensmanagement praktisch etablieren?

Die Etablierung eines Wissensmanagements gelingt nur, wenn technologische, organisatorische und kulturelle Aspekte zusammenspielen.

Technologische Ebene

  • Einsatz von digitalen Tools (z. B. LMS, Intranet, Wikis)

  • Aufbau einer zentralen Wissensdatenbank

  • Einführung von Wissensmanagement Tools

Organisatorische Ebene

  • Integration in die Unternehmensführung

  • Einbindung aller Abteilungen und Hierarchieebenen

  • Rollen wie Chief Information Officers zur Steuerung

Kulturelle Ebene

  • Personalisierung fördern: direkter Wissenstransfer statt nur Dokumentation

  • Förderung des Umgangs mit Wissen im Alltag

  • Verankerung einer offenen Wissenskultur auf allen Ebenen

Beim Wissensmanagement kommt es nicht auf die reine Versorgung der Mitarbeiter mit Informationen an, sondern auf den nachhaltigen Aufbau organisationalem Wissensmanagement.

Die Bedeutung des Wissensmanagements für die Zukunft

Die Bedeutung von Wissensmanagement liegt in seiner Fähigkeit, Wissen in einem Unternehmen als aktiv gestaltbare Ressource zu behandeln. Es geht darum, dass Wissen überall dort verfügbar ist, wo es gebraucht wird.

Wissen entsteht im täglichen Austausch – innerhalb der Teams, zwischen Standorten oder im Kontakt mit Kunden. Die Etablierung eines zentralen Wissensmanagements ist damit eine Investition in nachhaltige Organisationsentwicklung.

Einführung von Wissensmanagement ist heute nicht mehr Kür, sondern Pflicht: für mehr Effizienz, bessere Entscheidungen und langfristige Wettbewerbsfähigkeit.

Wissen managen – Zukunft sichern

Ein gutes Wissensmanagement bezeichnet nicht nur das Speichern von Informationen – es schafft Struktur, erleichtert den Wissenstransfer und fördert Innovation.

Wissen in ihrem Unternehmen wird nutzbar, teilbar und zukunftsfähig gemacht. Strategien des Wissensmanagements wie Personalisierung und Kodifizierung sorgen dafür, dass implizitem und explizitem Wissen gleichermaßen Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Wissensmanagement etabliert sich damit als Fundament moderner Unternehmensführung.

 

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Häufig gestellte Fragen zu Wissensmanagement

Wissensmanagement umfasst alle Prozesse zur Erfassung, Strukturierung, Speicherung und Weitergabe von Wissen – innerhalb und außerhalb des Unternehmens.

Ziel ist es, Wissen strategisch zu managen, um Effizienz zu steigern, Know-how zu sichern und Innovation zu fördern.

Die Umwandlung von implizitem in explizites Wissen ist entscheidend für nachhaltige Wissenssicherung und -weitergabe.

Lösungen wie LMS, Wikis, digitale Tools und Wissensdatenbanken unterstützen die Umsetzung im Alltag.

Es macht vorhandene Wissen verfügbar, steigert die Produktivität und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.