Strategisches Kompetenzmanagement

Was ist Kompetenzmanagement? – Definition, Vorteile und Leitfaden für HR | hiveQ

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Inhalt

Spüren Sie als HR-Verantwortlicher den Druck, die richtigen Talente zu gewinnen, Mitarbeitende weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Unternehmensziele zu erreichen? Kompetenzen sind der Schlüssel, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Doch wie behalten Sie den Überblick über die Fähigkeiten in Ihrem Unternehmen? Und wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Mitarbeitenden für die Anforderungen der Zukunft gewappnet sind?

Hier kommt das Kompetenzmanagement ins Spiel – ein strategischer Ansatz, der HR-Teams hilft, vorhandene Kompetenzen gezielt zu analysieren, systematisch zu entwickeln und effektiv einzusetzen. Laut Studien von McKinsey besteht eine deutliche Lücke zwischen den heutigen und den zukünftig benötigten Skills. Unternehmen, die diese Lücke nicht rechtzeitig schließen, riskieren ihre Wettbewerbsfähigkeit.

In diesem Beitrag erfahren Sie, was Kompetenzmanagement ist, welche Vorteile es Ihrem Unternehmen bietet und wie Sie als HR-Experte es in der Praxis umsetzen können – Schritt für Schritt.

Was ist strategisches Kompetenzmanagement?

Definition

Kompetenzmanagement bezeichnet den gezielten und systematischen Umgang mit Fähigkeiten und Kenntnissen innerhalb eines Unternehmens. Der Ansatz orientiert sich direkt an den strategischen Unternehmenszielen und verfolgt das Ziel, die vorhandenen Kompetenzen der Mitarbeitenden zu identifizieren, gezielt einzusetzen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Es handelt sich um einen stetiger Prozess, der Teil der ganzheitlichen Personalentwicklung im Unternehmen ist.

Ein gut strukturiertes Kompetenzmanagement definiert klar, welche Mitarbeiterkompetenzen erwartet werden und wie diese optimal eingesetzt werden können. Zu den gefragten Kernkompetenzen zählen – je nach Unternehmen – beispielsweise technisches Know-How, körperliche Belastbarkeit oder herausragende sprachliche Kenntnisse.

Dabei werden sowohl die von Mitarbeitenden unabhängig erworbenen Kompetenzen dokumentiert als auch die Kompetenzen, die aus den Unternehmenszielen abgeleitet werden. Ein gut strukturiertes Kompetenzmanagement kombiniert zwei Ansätze: 

  • Top-down-Ansatz: Kompetenzentwicklung, um strategische Unternehmensziele zu erfüllen
  • Bottom-up-Ansatz: Kompetenzentwicklung, um individuelle Fähigkeiten und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu berücksichtigen

Häufig gehen informell erworbene Kompetenzen verloren, weil sie weder verfolgt noch dokumentiert werden. Eine digitale Lösung – wie ein Tool, das Kompetenzen automatisch trackt und dokumentiert – kann hier Abhilfe schaffen. Externe Fähigkeiten können dann ganz einfach mit einem Klick nachgetragen werden.

Die verschiedenen Kompetenzarten: Welche Fähigkeiten sind entscheidend?

Kompetenzen lassen sich in folgende Arten einteilen:

  • Fachkompetenz: Theoretisches Wissen und fachspezifische Fähigkeiten.
  • Sozialkompetenz: Zwischenmenschliche Fähigkeiten, die die Zusammenarbeit fördern.
  • Methodenkompetenz: Anwendung von Verfahren und Techniken im Arbeitsalltag.
  • Handlungskompetenz: Fähigkeit zu einem zielgerichteten, verantwortungsbewussten Handeln.
  • Selbstkompetenz: Selbstreflexion und intrinsische Motivation zur Weiterentwicklung.

Die 5 Vorteile des Kompetenzmanagements

Beim heute herrschenden Fachkräftemangel ist es entscheidend, hochqualifizierte Mitarbeitende zu halten und weiterzuentwickeln. Kompetenzmanagement wird dabei als Ansatz gesehen, um diese Herausforderung erfolgreich zu meistern.

  1. Talente gewinnen und binden:Klar definierte Kompetenzanforderungen erleichtern die Auswahl passender Kandidaten im Recruiting und ermöglichen, Talente gezielt zu fördern und langfristig im Unternehmen zu halten.
  2. Mitarbeitende langfristig binden: Mitarbeitende, die erleben, dass ihre Entwicklung gefördert wird, bleiben dem Unternehmen in der Regel länger treu. 
  3. Führungspotenzial identifizieren: Durch gezielte Programme können zukünftige Führungspersönlichkeiten aufgebaut und langfristig ans Unternehmen gebunden werden.
  4. Produktivität steigern: Transparenz über Stärken und Defizite einzelner Mitarbeiter ermöglicht die Durchführung gezielter Schulungen und reduziert Engpässe.
  5. Qualität verbessern: Rechtzeitige Kompetenzanalysen reduzieren Fehler und steigern die Gesamtqualität von Produkten und Erfolgen.

 

Strategisches Kompetenzmanagement unterstützt Unternehmen und Organisationen somit in zahlreichen Bereichen – doch wie sieht das Ganze in der Praxis aus?

Kompetenzmanagement in der Praxis: Ein Leitfaden

Die erfolgreiche Einführung von Kompetenzmanagement erfordert eine sorgfältige Planung und schrittweise Umsetzung. Die folgenden Schritte bieten eine praxisorientierte Anleitung für HR-Teams.

1. Identifizieren und analysieren Sie wichtige Kompetenzen

Kompetenzprofile sind der Grundstein für strategisches Kompetenzmanagement – doch wie erstellen Sie diese effizient?

So geht’s:

  • Mit Fachabteilungen sprechen: Erstellen Sie eine Liste der Kernkompetenzen, die für jede Rolle und Funktion entscheidend sind. Klären Sie, welche dieser Kompetenzen für die strategischen Ziele des Unternehmens besonders wichtig sind.
  • Trends und Zukunftsanforderungen einbeziehen: Beobachten Sie Branchentrends und prüfen Sie, welche Kompetenzen für zukünftige Herausforderungen benötigt werden.
  • Mitarbeitende einbeziehen: Mit einer einfachen Befragung und Selbsteinschätzung können Sie die individuellen Stärken und Entwicklungswünsche Ihrer Mitarbeitenden erfassen.

 

So erhalten Sie einen realistischen Überblick über die Kompetenzen im Unternehmen und können diese gezielt mit den Unternehmenszielen verknüpfen.

2. Validieren Sie vorhandene Kompetenzen

Auf Basis der Kompetenzprofile kann eine umfassende Bestandsaufnahme der vorhandenen Fähigkeiten vorgenommen werden.

Wie Sie starten können:

  • Selbst- und Fremdeinschätzungen: Führen Sie regelmäßige Feedbackgespräche zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden ein. Mit einfachen Excel-Tabellen oder Fragebögen können Sie die Ergebnisse strukturiert erfassen.
  • Offene Feedbackkultur etablieren: Fördern Sie eine Unternehmenskultur, in der Kompetenzbewertungen als Chance und nicht als Kritik wahrgenommen werden.

Nutzen Sie statt Excel-Tabellen oder einfachen Feedback-Apps ein LMS, um Kompetenzen zentral zu dokumentieren und aktuell zu halten. So erhalten Sie erhalten schnell Einblick in den Kompetenzstatus und können Entwicklungsbedarf frühzeitig priorisieren.

3. Entwickeln Sie Kompetenzmodelle

Visuelle Kompetenzmodelle ermöglichen es, den Bedarf und die vorhandenen Ressourcen im Unternehmen besser aufeinander abzustimmen. Dies erleichtert es, Potenziale gezielt zu fördern und Entwicklungsmöglichkeiten sichtbar zu machen. Doch komplexe Modelle können abschreckend wirken. Starten Sie stattdessen mit einem einfachen Kompetenzrahmen, die klar definieren, was in Ihrem Unternehmen zählt.

So geht’s:

  • Starten Sie mit den Basics: Erstellen Sie eine Übersicht der wichtigsten Kernkompetenzen aus Schritt 1 und wie sie zur Karriereentwicklung beitragen können.
  • Karrierepfade sichtbar machen: Visualisieren Sie Entwicklungsmöglichkeiten – zum Beispiel durch einfache Grafiken oder Infografiken, die zeigen, wie sich Mitarbeitende entwickeln können.
  • Tools smart nutzen: Excel, PowerPoint oder Diagramm-Tools reichen oft aus, um die Modelle visuell ansprechend darzustellen.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Modelle praxisnah und flexibel sind. So erleichtern Sie die die Nachfolgeplanung und machen Entwicklungsoptionen transparent, ohne unnötigen Aufwand zu verursachen.

4. Schließen Sie gezielt Kompetenzlücken

Jetzt wissen Sie, welche Kompetenzen benötigt werden und welche in Ihrem Unternehmen vorhanden sind. Der nächste Schritt ist die gezielte Analyse, welche Lücken bestehen und wie Sie diese schließen.

Ihre nächsten Aufgaben:

  • Vergleich von Soll- und Ist-Kompetenzen: Nehmen Sie die Kompetenzprofile aus Schritt 1 und vergleichen Sie diese mit den validierten Kompetenzen aus Schritt 2.
  • Prioritäten setzen: Markieren Sie, welche Kompetenzen für Schlüsselrollen oder strategische Ziele aktuell fehlen und besonders dringend sind (z. B. „Digital Skills für das Marketingteam“).
  • Abteilungs- und Teamebene: Brechen Sie die Ergebnisse auf Team- oder Abteilungsebene herunter. (Beispiel: Welche Lücken gibt es im Vertrieb, um Kunden digital besser zu betreuen?)

 

Planen und implementieren Sie nun entsprechende Maßnahmen:

  • Kurzfristig: Organisieren Sie gezielte Schulungen, Workshops oder Micro-Lernangebote zu den dringendsten Themen.
  • Mittelfristig: Entwickeln Sie Lernpläne für Teams und Einzelpersonen, die regelmäßig überprüft werden.
  • Langfristig: Etablieren Sie Programme wie bereichsübergreifende Projekte, Talentpools oder Mentoring, um Kompetenzen strategisch aufzubauen.

5. Behalten Sie den Überblick über Fortschritte und kommunizieren Sie Erfolge

Behalten Sie den Überblick über die identifizierten Maßnahmen. Hier ist Ihre Aufgabe als HR klar definiert: Prozesse etablieren, Fortschritte überprüfen und Motivation sicherstellen:

  • Regelmäßige Evaluationsmeetings: Planen Sie monatliche oder vierteljährliche Gespräche mit Führungskräften und Teams, um Fortschritte zu überprüfen.
  • Kennzahlen definieren: Messen Sie den Erfolg der Maßnahmen z. B. durch abgeschlossene Trainings, beobachtbare Verbesserungen oder interne Beförderungen.
  • Feiern Sie Erfolge öffentlich: z. B. im Intranet oder in Teammeetings, um die Motivation zu fördern.

Halten Sie die Mitarbeitenden über den Zweck der Maßnahmen informiert und zeigen Sie den Mehrwert für ihre Karriereentwicklung auf. Eine klare, wertschätzende Kommunikation fördert die Bereitschaft, das Kompetenzmanagement im Unternehmen aktiv zu unterstützen!

Fazit

Kompetenzmanagement ist der Schlüssel, um auf die dynamischen Anforderungen des Marktes flexibel zu reagieren. Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden aktiv in zukunftsorientierten Fähigkeiten fördern, schaffen nicht nur ein attraktives Arbeitsumfeld, sondern sichern sich auch einen wichtigen Vorsprung im Wettbewerb. Die Prognosen von McKinsey machen deutlich, dass bis 2030 Millionen von Mitarbeitenden ihre Qualifikationen anpassen müssen, um beruflich am Ball zu bleiben. Für Sie bedeutet dies eine kontinuierliche, strategische Arbeit an den Kompetenzen Ihrer Belegschaft – ein Aufwand, der sich auszahlt!

Legen Sie jetzt los: Welche Kompetenzmaßnahmen können Sie heute starten, um morgen Erfolge zu sehen? Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular für eine persönliche Beratung.

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