Mögliche Fallstricke bei der Implementierung eines LMS
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es bei der Einführung eines LMS verschiedene Fallstricke gibt. Im Folgenden finden Sie acht häufige Fallstricke, die Sie vermeiden sollten, um ein LMS erfolgreich zu implementieren.
Zu wenig Lernmaterial
Einige Unternehmen implementieren erfolgreich ein LMS und stellen dann fest, dass sie keine Lernmaterialien zum Hochladen im LMS haben. An diesem Punkt wird das LMS überflüssig. Achten Sie darauf, dass Sie auch von vornherein an die Inhalte denken – egal ob Sie diese selbst erstellen oder kaufen.
Fehlende Ressourcen
Wir machen oft die Erfahrung, dass Unternehmen dem Projektteam, das ein LMS einführt, nur begrenzt interne Ressourcen zur Verfügung stellen kann. Es stimmt zwar, dass die Anbieter Sie durch den Prozess führen und ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben, aber es ist entscheidend, dass das LMS nach der Implementierung im Unternehmen selbstständig weitergeführt wird. Dafür benötigen Sie jemanden, der für die Wartung des LMS und seine Inhalte verantwortlich ist.
Zeitaufwand für die Implementierung und das Testen des LMS unterschätzen
Häufig wird die Bedeutung eines detaillierten Zeitplans für die LMS-Implementierung unterschätzt. Planen Sie genügend Zeit für die eigentliche Einführung und das anschließende Testing ein.
Versäumnis, sich auf bestimmte Zielgruppen und/oder Use Cases zu konzentrieren
Oft wollen Unternehmen von Anfang an zahlreiche Zielgruppen und alle möglichen Anwendungsfälle einbeziehen. Oder sie schenken ihren Zielgruppen und Anwendungsfällen nicht die nötige Aufmerksamkeit. Beide Ansätze erschweren die Definition spezifischer Anforderungen an das LMS und führen zu einer viel zu umfassenden und teuren Umsetzung. Wir empfehlen, sich zunächst auf ein oder zwei wesentliche Zielgruppen sowie Use Cases zu konzentrieren und das LMS zu einem späteren Zeitpunkt zu erweitern.
Anbieter nur nach dem Preisschild beurteilen
Wenn man Anbieter nur nach dem Preisschild beurteilt, bleiben versteckte Kosten unberücksichtigt. Insbesondere der Vergleich zwischen proprietärer und Open-Source-Software ist ein geeignetes Beispiel, um dies zu verdeutlichen. Während proprietäre Software auf den ersten Blick sehr kostspielig erscheint, berücksichtigen viele Unternehmen nicht, dass Open-Source-Software hohe Kosten, Know-how und interne Ressourcen erfordert.
Unmenge von Funktionen auswählen
Dies ist ein häufiger Fehler. Oft möchten Unternehmen zahlreiche für sie nützliche Features aufnehmen. Zu einem späteren Zeitpunkt stellen sie fest, dass sie nicht über die entsprechenden Ressourcen verfügen, um diese zu verwalten. Daher empfehlen wir ein schrittweises Vorgehen, das eine spätere Erweiterung ermöglicht.
Keine Rückmeldungen von Nutzern einholen
Vergessen Sie nicht, die Nutzer in Ihren Prozess einzubeziehen – lassen Sie sie das LMS testen und nehmen Sie ihr Feedback ernst. Sie sind diejenigen, die das LMS später nutzen und die auch über Erfolg oder Misserfolg Ihres Programms entscheiden werden. Nutzer, die in den Prozess eingebunden sind, fühlen sich geschätzt und werden Ihr Vorhaben unterstützen.
Nicht in angemessener Zeit live gehen
Es gibt mehrere Gründe, warum LMS nicht erfolgreich eingeführt werden – selbst nach den geplanten 3-9 Monaten. Ein möglicher Grund könnte ein großes Projektteam sein, das sich aufgrund unterschiedlicher Meinungen und Erwartungen selbst blockiert. Achten Sie darauf, dass Sie nur wesentliche Interessenvertreter einbeziehen und nicht jede Abteilung Ihres Unternehmens. Ein weiterer Grund könnte ein Mangel an Fokussierung sein – entweder in Bezug auf das übergreifende Ziel und den Umfang der Umsetzung oder die entscheidenden Zielgruppen.